Zwischen Erkenntnis und Vertrauen

Zwischen Erkenntnis und Vertrauen

Zwischen Erkenntnis und Vertrauen

# Theologie

Zwischen Erkenntnis und Vertrauen

Im Garten Eden stand er: der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Und mit ihm eine Entscheidung. Ein Grenzbaum. Ein Bild für das, was wir als Menschen oft so sehr wollen – alles verstehen, alles in der Hand haben, alles richtig machen. Aber mit der Erkenntnis kam auch die Unsicherheit. Der Blick wurde weiter – und zugleich schwerer.

Wir als Kirche stehen heute wieder an solch einem Baum. Mitten in einem Wandel, der Vieles infrage stellt: Strukturen lösen sich auf, Zuständigkeiten verändern sich, Liebgewonnenes geht verloren. Und wir stehen da – mit dem Wunsch, zu erkennen, was richtig ist. Mit dem Bedürfnis, die Zukunft zu verstehen, zu gestalten, zu sichern.

Doch vielleicht ist gerade jetzt die Zeit, wieder an den Ursprung zu denken: an den Garten, in dem alles begann. Ein Ort der Nähe Gottes, der Geborgenheit, des Vertrauens. Der Baum der Erkenntnis war nicht das Zentrum – es war die Beziehung. „Wo bist du?“ fragt Gott. Nicht: „Was weißt du?“ oder „Was hast du geleistet?“

Der Sommer lädt uns ein, zur Ruhe zu kommen. Den Garten neu zu betreten. Nicht alles sofort zu wissen – aber neu zu vertrauen. Dass Gott mitgeht. Dass Veränderung Teil des Weges ist. Und dass mitten im Umbruch auch Segen wachsen kann.

Möge dieser Sommer für uns eine kleine Rückkehr in den Garten sein. Ein Atemholen im Schatten des Lebensbaums. Und ein Erinnern daran, dass Erkenntnis nie größer ist als Vertrauen.

Ich wünsche uns allen einen schönen und erholsamen Sommer und eine im Glauben behütete Zeit. Ihre Pfarrerin Sabrina Räke

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed